Scheffenweisthum  1486
Scheffen-
Weisthum 1486

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Scheffen-
Weisthum 1486
  • Scheffenweisthumb / Schöffenweistum zu Taben 1486
  • Extract: 1486 Scheffenweistum zu Taben : Gericht tagt im Kreuzgang der Probstei zu Taben, Abt ernennt namentlich 14 Schöffen (3 aus Taben, 3 aus Weiten, 3 aus Losheim, 2 aus Bachem, 2 aus Mechern und 1 aus Merzkirchen. Schöffenweistum weißt u.a. die Rechte des Abtes, seines Hofmannes, des Vogtes und die Rechte der Gemeindemitglieder, die Freyheit zu Haußen, die Regelung der Bußen, die Lage des Tabener Bannes, die Erhebung und Verteilung der Abgaben (z.b. Siebte Garbe, Sechste Garbe).
    Anhang zum Scheffenweistum: Ernennung weiterer Scheffen am 11. September 1587 in der Quiriacus Kirche in Taben
    Notarielle Abschrift aus dem Jahr 1696.

     
  • Nachstehend  finden Sie die von mir erstellte Transkription der notariellen Abschrift aus dem Jahre 1696 des o.g. Weisthumb. Das Original der notariellen Abschrift wird aufbewahrt in der Stadtbibliothek zu Trier (StBTr 1644/384) , Archivio Maximinus, Band XIII, Seite 199 ff. 
  • Für Anregungen und Rückfrage stehe ich Ihnen gerne per Email zur Verfügung.
     
  • weitere Literatur finden Sie:
    a) Landeshauptarchiv Koblenz Best. 211, Nr. 2926
    b) Jacob Grimm, Weisthümer II 73ff):

ARCH.MAX.XIII  Seite 199 = Notarielle Abschrift aus dem Jahr 1696.

Item im Jahr MCCC undt LXXXXVI [1486] haben die
nachgeschriebenen Scheffen zu Taben gewiesen mit Recht
 undt mit Urthel im Kreuzganz zu Taben, vor sich undt
alle Ihre Nachkommen Scheffen zu Taben, wen sie das
auch haben von Ihren vor Vatteren Scheffen daselbst, mit
namen Heine Scheffen, undt Meyer zu Taben, Theis ahm
Berge
Wohnhaftig zu Taben, Theis de Rodt, Johann von
Serrigh
, Meyer zu Weiten, Johan der Schneider zu Weitten,
undt Claus ahm Gorn zu Weitten, Michael ahn Gefell, Hanselein
von Mechern, Peter von Rümelingen
, undt Ropret
von Bachen
, Claus Meyer zu Loßheim, Thomas Peter zu
   Loßem
,

 

ARCH.MAX.XIII  Seite 200   [Fortsetzung]

Loßem undt Peter von Dietenhouen wonhaft zu Loßem,
alemant Scheffen zu Taben, daß im Creutzgang in den
Probsteyen zu Taben Jährlich ein Abt zu St. Maximin
bey Trier gelegen des nechsten Sambstags nach Bannfreytagh
Ein Jahrgedingh soll gehalten werden. Vermitz einen
gantzen gedicht undt hoibe mit xiiii [14] Scheffen undt sollen
die xiiii Scheffen wohnhaftigs sein, drey [3] zu Taben, drey [3]
zu Weiten, drey [3] zu Loßem, zween [2] zu Bachem, zween [2]
zu Mechern undt einer [1] in der Pfarren von Martin Kirch.
Undt hat daß gericht vorgn. undt die Scheffen zu machen undt zu entmachen, zu setzen und zu entsetzen den vorgn. Abtt
zu Maximin, durch seine Ambtleuthe oder Schultheisen,
undt niemand andres, undt soll der Ambtmann oder
Schultheis des vorgm. Abbts, den Scheffen ihre Eidt staden
uff  St. Maximin Altar zu Taben in St. Quiriakus Kirch
daselbst, undt nit anderswo, undt haben die vorgn. Scheffen
allsamen das also geweihten, mit Urtel und mit Recht ein
Jahr undt tags als vorgm. en praesentia fris Jacobi de Stephelt, Prapositi ibidem, et Joannis Hoffnagel Seuleti d Abbatis
St. Maximin et Wegen Von Reiste Sculteto et officiati
Philippi de Sirik Prapositi majoris Ecclesia Trevirensis
et seu de Monckeler, Advocato in Tabena, et eliorum bonesu
plurimarum viroum. p.

Item weißen auch die vorgn. Scheffen mit Recht undt mit
Urtel, nach dem Jahrgedings zwo weißungs undt frey gerichts
tags dem vorgn. Abtt zu xiiii [14] Tagen, also fern daß kein gebante
freyertag off dem Jahrgedings oder uff die zwo weißung
kommen, alßdan soll man das Jahrgedings undt die Weißungs
des nechsten Wercktags danach halten, mags auch der
vorgn. Abtt oder sein Ambtman daß vorgn. Jahrgedings undt
die zwo Weißungen fürter uff andern tagh stellen, nach
seinem nutz undt wollgefallen, undt alßdan soll man
   den Scheffen

 

ARCH.MAX.XIII  Seite 201  [Fortsetzung]

den Scheffen undt den Hoffleuthe insonderheit gebiethen, darzu
zu kommen, undt sollen alßdan gehorsam dem gebotte sein.
Vermitz die Bueß der Scheffenweißtumb der ungehorsam were
undt nit käme zu dem Jahrgedings oder Weißungen. p

Item weißen auch die vorgn. Scheffen mit Recht, were es Sach, daß der vorgn. Abtt undt die Herren von Monkler Vogdt zu
Thaben zum Jahrgedings undt zu den Weißungen zusammen
kommen, die zu halten undt zu besetzen, soll alßdan der Abtt
oben ahnsitzen, als ein grundtlehen Herr, undt darnach der
Vogdte als ein Schirm Herr, ob jemandt der bruchlich würde,
undt darnach des Abbt Schultheiß oder Ambtmann, undt
danach die Scheffen nach altern sie kommen undt Gewonheit
als sie wohl wißen.

Item weißen auch die Scheffen mit Urtel undt recht, wäre
es Sach, daß der Abtt, undt der Vogdt nit selbst da weren
im Jahrgedings p. alßdan soll ein Probst zu Taben von wegs
des Abbts zu St. Maximin undt seines Gotteshauß oben ahn
sitzen undt darnach ein Schultheis oder Ambtman des vorgn.
Abtts, undt darnach des Vogdts Meyer oder Ambtman, undt
darnach die Scheffen nach alter gewonheit.

Item weißen auch die Scheffen mit Urtel undt mit recht,
were es Sach, daß yemandt von den Scheffen zu dem Hoff
Taben gehörigs freuretlich ausbliebe, undt zu den Jahrgeding
oder Weißungen zur rechten Tagzeit kemen, der soll die Kost der
Ambtleuth undt Scheffen uff den Tags geben undt bezahlen,
undt darzu den Herren die Bueß, nach Erkentnis der Scheffen,
Es were den sach, daß er ein guth entschultniß hett, oder Ursach, auch nach Scheffen Erkenntnis. p.

Item weißen auch die Scheffen mit Urtel undt recht, daß
ein Ambtman oder Schultheis des Abtts zu St. Maximin soll
das gericht führen undt soll dingen, undt die Scheffen fragen
undt mahnen auff ihre Eidt im Jahrgedinge undt in den
   Weißungen,

 

ARCH.MAX.XIII  Seite 202 [Fortsetzung]

Weißungen, als das noth ist, uff daß den Herren ihre Herrligheit
werden behalten undt Gewießen. Undt keinen armen man Unrecht
geschehe, undt soll das ein Ambtman des Abtts thun undt Kein
ander in gegenwertigkeit des Voits vorgn Ambtman, oder des Voits persönlich selber. p.

Item weißen auch die Scheffen alsdan mit Urtel undt recht, daß
der vorgn. Ambtman des Abbts soll thun dem Jahrgedinge
undt den Weißungen Bann undt Friede, undt soll haben ein
Stab in seiner Handt undt an seinen Hutth tasten undt stehen,
undt soll sprechen: Ich thue diesem Jahrgedinge undt Weisung
Bann undt Friede von wegen des allmächtigen Gottes, seiner
lieben Mutter undt allen Gottes Heiligen, undt von Sanct
Maximinus wegen, von St. Quiriacus wegen der lieben
Heyland. Ich thue ihm auch Bann undt Friede von wegen des
Ehrwürdigen Herren Abtt undt Convents zu St. Maximin
mit Namen undt seiner Ambtsleuth, undt von des Probsts
wegen zu Taben, undt von wegen der Herren zu Monkler
alß Vogdt zu Taben, undt von wegen ihrer ambtsleuth, undt
von der Scheffen wegen undt von wegen der Hoffleuth undt
gehoere, alsdan soll er auch dem Jahrgedinge noch Ban undt
Friede thun, von aller den yenigen wegen, daß er billigs Bann
undt Friede soll haben p. Undt niedersitzen, undt
den Stab in seiner Handt behalten, so lang das gericht sitzent. p.

Item darnach weißen auch die Scheffen mit Urtel undt
recht, daß man den Hoffleuth undt gehöuer, die zu
dem Jahrgeding undt Weißungen verbunden zu sein zu
kommen, vermitz die bueß mit dem botten zuruffen
soll, undt were es Sach, daß jemandt ausbliebe, undt
nit urlaub hatt, der were den Scheffen erfallen. w. s.
den Herren die bueß nach Scheffen Urtel auch w.s  p.

Item weißen auch die XIII Scheffen Einmündigen mit
Recht undt mit Urtel einen Abtt zu St. Maximin von
   seines

 

ARCH.MAX.XIII  Seite 203 [Fortsetzung]

seines Gotteshauß wegen vorgn. einen rechten grundt Lehen
Herren zu Taben und weißen Ihm auch zu Man undt Ban,
Waßer undt Weide, Zuck undt Fluck, Font undt Pfront von
der Erden an, bis ahn den Himmel undt alle hohe Wälde, undt
was der Krummen erwachsen ist dazu. p.

Item weißen darnach die Scheffen mit Urteil undt recht den
Hoff zu Taben frey, undt weißen den Freyheit von Marcks
zu Marcks, alß die Scheffen wohl wießen, so wo die Freyheit
kehret undt wendet.-

Die Bach auff biß ahn den Kanal. tertio, von dem Kanal
bis uff die junge Weide, quarto dannen bis uff den niedersten
Stein, undt dannen, under dem gerstern Feldt hin bis uff den
byren truch, undt dan die geteiden nach Uber die Achtwießen
und dannen den gartten langs nieder bis ahn den Ersten
großen Stein, von dem hob herab in Wege.

Undt wäre es sach, daß ein misthättig Mensch der baussent
der freyheit verbrochen hatte, undt könnte binnent die
Freyheit kommen, dem soll man da halten umb seinen
Pfennigs drey [3] Tags undt vi [6] Wochen lang, undt wen die
drey tags undt vi Wochen umb sindt, kann er den drey [3]
funs baußent die Freyheit kommen, so soll er noch also
langs frey sein alß vorne. Kan aber darbinnent der
Hoffman oder Probst ihme darane helffen, das mag er
thun sonder Intrags yemandts.

Item weißen die Scheffen mit Urtel undt recht die
Weyde binnent vorgl. Freyheit frey bis ahn St. Paulins
tags, undt soll niemandt dabinnt darin fahren mit
seinem Viehe, undt wäre es sach, daß yemandts das also
nit hielt, soll man den pfänden undt darzu buessen, nach
Scheffen Urtel, undt soll allein daß vorgn. Abbts Viehe binnent
der vorgn. Zeit darin Weiden undt fahren, undt nach St.     Paulins

 

ARCH.MAX.XIII  Seite 204 [Fortsetzung]

Paulins tags, mags dan die Gemein ihr Viehe darin treiben also
lang darnach, daß dem vorgn. Abtt nit schädlich ist undt den
Bruelle ungefährlich bis ahn die fasten.

Item weißen auch die Scheffen mit Urtel undt recht daß
Waßer dem vorgn. Abtt, undt dem Hoff zu Taben zu, undt
soll man daß in die vorgn. Freyheit lauffen lassen, undt soll
daß niemandt abkehren, undt were es sach, daß yemandt
darin brüchlich würde, undt das Waßer mit einander oder
eins theils, viel oder wenigs abkehret auß der vorgl. Freyheit,
also dick das geschehe, also dick were der Mensch v [5] Schilling bußen, schuldigt nach Scheffen Urtel. es wäre Man oder Frauw o. Kindt p.

Item weißen auch die Scheffen mit Urtel undt recht, dem
Abtt undt Gotteshauß zu St. Maximin ein Freyheit zu Hausen
genseit der Saaren, gleicher weiß undt in aller formen
alß zu Taben vorgen. binnent dem Hagen undt binnent den
Marcken undt zeichen, undt soll alßo frey sein, alß der Hoff
zu Taben, in allen Stückhen, undt soll auch der Hoffman
daselbst frey sitzen, alßo fern er sich seiner Freyheit allein
gebraucht.

Item weißen auch die Scheffen mit Urtel undt recht,
dem vorgl. Abtt undt Gotteshauß ein faar uff der Saaren
zu Haußen, undt soll der Abtt oder Probst zu Taben
vermitz einen Hoffmann daselbst daß Fahr auffrichtigen
Halten, nach alter gewonheit undt die nachpauren Vermitz
dem alten Lohn uberführein zu nottürfft mit Namen ein
yeglicher Gemeindtsman oder Haußgeseß soll geben dem Feher
ein auffgehäuft Viertzell Korns, undt wan die Gemein auff
Hontscheit windet undt rodet, ein gute garbe Korns dazu,
undt soll der Faar die garb haben, von einem Jeglichen
Gemeindtsman, Er winde darauff frucht oder nit, wan sie da roden
oder Hauwen, undt die frembde Leuth  sollen uberfahren unb
    einen

 

ARCH.MAX.XIII  Seite 205[Fortsetzung]

Einen billigen zimblichen pfennig, Undt die Scheffen zu Taben gehörigs ein Jahrgeding undt in den Weißungen.

Item weißen auch die Scheffen mit Urtel undt recht, daß
ein Hoffman oder Fere zu Haußen soll sein Viehe undt Kühe binnent
der Freyheit weiden undt behalten, undt da frey sitzen,
aber treibet er sein Viehe bußent die Freyheit in die Weide,
so soll er thun alß ein ander Gemeinsman zu Taben, undt
ob er das nit wolt thun, soll er dan sein Viehe in seinem
Ziele behalten binnent der Freyheit Weide, doch soll man ihm
gnad thun, umm daß er ein Fere ist. p

Item weißen auch die Scheffen mit Urtel undt recht
den Bann zu Taben, wie lang undt breit er sey, von einem plegen
bis zur ander, von einem Zeichen, bis ahn daß ander Zeichen,
wie weit, groß undt klein der Bann ist. p.

Item weißen auch die Scheffen mit Urtel undt recht dem
Abtt zu St. Maximin undt dem Convent daselbst, undt
ihrem Gotteshauß, das Waßer undt Fischerey in der Saare
gantz zu, von der Wöltzbach ahn, bis an deigen Byrbaum,
undt soll dabinnet niemandt kein großgezeugs darin
legen, nutzen noch brauchen, sonder des vorgn. Abtt Urlaub
undt Versencknus.

Item weißen auch die Scheffen mit Urtel undt recht binnent
den vorgn. Zeichen in der Saren dem Abt. vorgen. undt
seinem Gotteshauß zwey Weere, undt soll derProbst von
wegen des vorgn. Gotteshauß die Verlehnung oder nutzen
zu seinen Urbar undt nutzen, undt soll jecklich Weere  jährlich
ein dienste geben, eine uff bannfreytags, der andere dienst
sambstags darnach mit einem Wann mit Fischen, zu der
Verlehnungs die darauf gestalten wirdt.

Undt weißen meinem Herren von Mettloch undt seinem
   Gotteshauß

 

ARCH.MAX.XIII  Seite 206 [Fortsetzung]

Gotteshauß in dem obersten Wehre in der Lochreusen die
dritte nacht, undt nit im koben.

Item weißen auch die Scheffen mit Urtel undt recht, dem
vorgn. Abtt zu St. Maximin undt seinem Gotteshauß alle
hohe weldte in dem Bann von Taben, undt darzu, was der
Krummen erwachsen ist, ausgescheiden aber die Wenigbach
uff Honstrait allein, da weißen die Scheffen vorgen.
Unserem Herren zu St. Maximin jeden zweyten baum,
undt dem Abtt von Mettloch den dritten Baum, undt
soll der Abtt zu St. Maximin den Waldt thun huetten
vermitz einem botten oder einen Waldtförster, den
Er dazu soll stellen undt willigen, undt darumb soll
der vorgen. Abtt zu St. Maximin haben allen Windtfälle
undt eest [Äste], die von den Bäumen fallen allein, undt sollen
die zween  Äbtt den dheme, wan acker ist in den vorgn.
wäldern, mit namen Honstrait, theillen, undt soll der Abtt
zu St. Maximin darahn haben zwo Theilen, der
Abtt zu Mettloch die dritte Theil.

Item weißen auch die Scheffen mit Urtel undt recht, were
es sach daß yemandts in demselben Walden jenseits der
Wenigbach Holtz haue, so soll man die pennen undt bueßen,
were es aber sach, daß er entfahren mags undt der
Heimfahrt, undt mit dem vordersten halben Wagen uber
die Wenigbach were, ehe er gepandt würde, so ist er
entfahren, undt soll ihm niemandt thun, darumb wan
er haue daruff er undt da er lädt, da beidt er, undt
haben allein die von Taben undt Rode die Freyheit,
undt niemandt anders, undt soll undt mags die frembden
in den vorgn. Walden allzeit penden undt bußen.

Item weißen auch die Scheffen mit Urtel undt recht
  wan daß

 

ARCH.MAX.XIII  Seite 207 [Fortsetzung]

wan daß man aber dieWenigbach rodet, so soll mein Herr
von St. Maximin die siebendt [7] garb darin haben, undt in
demselben siebendten Theil hat daß Gotteshauß zu Mettloch
daß Drittheil, die ledig ußgenohmen, auch Rodtbüsch also
gehorschen,  undt auch ausgenohmen andere Rodebüsch die
allein sehenden gebent meinem Herrn zu St. Maximin,
undt die vorgn. ledige gibt auch allein dem Gotteshauß
 zu St. Maximin die siebent garb. p.

Item weißen auch die Scheffen mit Urtel undt recht zu
Hulzbach uff dieser Seithen der Saaren in dem Bann von
Taben etliche Rodebüsch, so kan dieselbe Rodebüsch gerodet
undt gewonnen werden, so soll das Gotteshau? zu St. Maximin
davon haben die siebend garbe, undt in dem siebendte
Theil, hatt der Abtt von Mettloch das Drittheil, undt darzu hatt
das Gotteshauß St. Maximin allein das Banne Korn mit Namen
welcher in vorgen. Rodtbusch sehet ein Viertzel, der gibt dem
Abbt zu St. Maximin ein halb Vertzel, undt welcher, ein Malter
sähet, der gibt 1 Malter / das ist das einer soll geben
undt ein ygliche gibt hal so viel alß er sähet zu Bann Korn
dem Abtt zu  St. Maximin zu einem Zeichen daß Er der Roder ein grundherr ist, undt horen in den Bann von
Taben, undt soll man das Bann Korn zu Taben liebern, undt
darahn hatt der Abtt von Mettloch kein gerechtigkeit. p.

Item weißen auch die Scheffen mit Urtel undt recht so wannehr
man die rodtbüsch uff hontscheit genannt die gehen rodet,
hauwet oder windet, alß dan soll ein jeglicher gemeinsman
zu Taben sein Korn bringen in die Probstey
daselbst, undt soll gemeintlichen Urlaub heischen dem Probst
zur Zeit daselbst, undt sollen ein yeglicher ihr Krommen mögen
lößen mit einem halben Sester Weins, undt soll
  ihn dan

 

ARCH.MAX.XIII  Seite 208 [Fortsetzung]

ihn dan machen der Probst eine gute Suppen. Alßdan sollen
die gemein dem vorgn. Probst von wegen des Abts zu St.
Maximinin in den vorg. ghwan ein gutt Stück rodtbusch
geben, undt sollent geben darzu dem Probst die sechste garbe
aus dem vorgn. ghwan, ein yeglicher der da hauwet,
er winde oder sähe, darin frucht oder nit, undt wannehr
einer oder zween da windet, alßdan sein die andern
allzumahl die sechste garbe schuldigs, undt geschiehtt daß  also
zu mahl zu einem Wahrzeichen, daß dieselb ghwan undt
Rodbüsch grundt sein des Gotteshauß zu St. Maximin. p.

Item soll darzu der Probst haben ein gemeins theil in den
vorgn. ghwannen undt Rodtbüsch alß ein ander, wen er den
vorgen. Rodtbüsch hatt vor die Supp vorgen. undt er auch geschaft muß geben alß ein ander.

Item weißen auch die Scheffen mit Urtel undt recht unserem
Herren dem Abtt zu St. Maximin aller bueßen zwo theilen
zu, undt die dritte theil dem Vogdtherren, sie fallen wie
Sie wollen, durch das gantz Jahr, ußgenohmen an Halß
undt ahn Bauch, undt hatt darumb der Voigdt die dritte
theil in den vorgn Bußen, daß er dem Abtt soll sein zwo
theil inbrengen, inhaben undt dem vorgen. Abtt undt
seinem Gotteshauß zu Taben geben, lieberen undt wohl
vermögen, undt darzu daß Gotteshauß zu Taben undt
dem Hoff, undt den Abtt undt die arme Leuth schirmen,
behueten undt beschützen vor aller gewalt nach seinem
Vermögen. p.

Item weißen auch die Scheffen mit Urtel undt Recht
dem Abtt zu font undt pront, und were es sach daß
etwas funden würde, Es sey Goldt, Kleider, Viehe oder
   ander

 

ARCH.MAX.XIII  Seite 209 [Fortsetzung]

ander Stücks, so wie die weren, soll der fundt dem vorgn.
 Abtt von wegen seines Gotteshausses zu St. Maximin allein
zu stehen; darumb daß Er in dem Bann von Taben ein Grundtlehn
Herr ist. p.

Item weißen die Scheffen mit Urtel undt recht so wenn
ein geseß man in dem Bann von Taben stirbt, alßdan soll
sein Frauw, oder seine Erben die Erbschafft undt gueter wieder
einander veruff busthen, Umb eines Probst zu Taben,
oder umb einem Hoffman, oder umb einen Statthalter des vorgn.
Probstes zur Zeit in der Probsteyen geseßen, undt soll davon
geben zu Beständtnis nach Scheffen Urteil drey Sester Weins
undt sollen alle Beständnis sein zwo Theil des Probstes, undt
die dritte Theil der Scheffen. p.

Item soll man das auch alßo halten, wenn einer dem
anderen Erbschaft oder Lehen gütter verkauft. p.

Item weißen auch die Scheffen mit Urtel undt recht den Leuth
allsammen im Bann von Taben frey, vermitz Renten, Zinß,
undt gulten, undt mögen ihr Erbschaft verkaufen, verwenden,
verpfenden, undt in ander handt geben, setzen  undt stellen,
vermitz renten, Zins undt gulten, undt vermitz ihr Verständnus
sie davon schüldig seyn nach Scheffen Urtel,
dem Probst undt den Scheffen, undt mögen anderstwo
ziehen undt wandeln, undt wiederkommen nach allem
ihrem wohlgefallen, undt soll sie niemandt darin irren,
undt von dem Kauff sein sie niemandt schüldig, dan alß
vorgn. stehet.

Item weißen auch die vorgn. Scheffen mit Urtel  undt
Recht, were es scah daß jemandt zu Weitten, zu Loßem,
zu Hültzbach p. oder anderswo Erbschaft zu dem Hoff
von Taben zugehörigs verkauffen oder kaufen würde,
   sollen

 

ARCH.MAX.XIII  Seite 210 [Fortsetzung]

sollen dieselbigen daß thun mit wißen des Probsts undt der
Scheffen zu Taben, undt alß vorgen. stehet ihr Beständnus
davon geben, alß die von Taben, undt were es daß einer
säumig würde, soll der gebuest werden nach Scheffen Urtel.

Item weißen auch die Scheffen vorgen. mit Urtel undt
Recht, were es sach daß die Scheffen zu Taben missell hetten,
oder einige Urtel, des sie nit wissen [verstehen] weren, alßdan
sollen die vorgen. Scheffen das Urtel undt den missell holen,
undt Erlernen in ihrem Oberhoff zu St. Maximin vor der
Vorder thüre an den xiii [14] Scheffen daselbst vermitz Kosten
undt Schaden der Partheyen,  undt soll man darzu den
Scheffen von Taben die Wege schon machen, undt mags
man appellieren allzeit von Taben zu St. Maximin, daß der Oberhof ist. p.

Item weißen auch die Scheffen mit Urtel undt recht, daß
niemandts soll Weinschencken oder Zapfen zu Banfastentags,
 acht tags darvur, undt acht tags darnach, den allein
der Probst zu Taben, undt der Vogdt daselbst. p.

Item im Jahr vorgen. haben die xiiii Scheffen zu Taben
in der Probsteyen daselbst im Creutzgangs gewießen
mit Urtel undt Recht, Einen Herrn von Monckler für
einen gewißen Vogdtherren, zu Taben undt Rode, also
fern der Bann von Taben gehen mags  undt gehet, undt
weißen Ihnen auch für ein Schirm Herrn der Probsteyen
zu Taben vorgen. undt des Bannes undt dorffs p. undt
weißen auch dem vorgen. Vogdt alle Hohe Bußen, was
ahn Halß-, Bauch, Leib undt Leben treffen mags, undt darzu
den Mißthätigen Mensch, undt Weisen ihm auch zu in
anderen Bußen, so nit ahn das leben treffen allein
   die dritte Theil

 

ARCH.MAX.XIII  Seite 211 [Fortsetzung]

die dritte theil, so wie sie fallen, undt dem Abtt zu Sanct
Maximin die zwo theilen, undt soll der vorgen. Vogdt dem
Abtt seine zwo theilen zu drengen undt handtreichen, undt
darumb hat der Vogdtherr den drittheilen. p.

Item weißen auch xiiii Scheffen, were es sach daß der vorgen.
Vogdt zu Taben benachten würde, alßdan soll in der Propst
daselbst im Dorff suchen thun,  undt in dem Hoff luchten durch
sein Knecht oder Hoffmann, undt güttlich entspechen, undt
seinen Pferden Strou geben biß an den Bauch undt rauw
futter biß ahn die Ohren, undt ihme ein Bett machen, nach
seinen besten Vermögen, undt soll man Ihme auch ein
Taffell decken, undt ein Saltzfaß, undt ein Handtfaß, ein
Kandt, undt einen Leuchter darauff setzen, will er den
for der wohl essen undt leben, so soll der vorgen. Vogdt in
seinem Beuttel tasten, undt for ter kauffen, was Er
finden kan, das ihme geliebt. p.

Item weißen auch die Scheffen, were es sach, daß in dem
Bann von Taben einige funde funden würde, es were
geldt, Kleider, Hausrath, Viehe, oder anders, was es were,
der soll sein zwo theil des grundt lehen Herrn des Abtts
zu St. Maximin, undt der dritte Theil des vorgen. Vogdts.

Item weißen auch die Scheffen, darumb das der vorgen.
Herr zu Monckler Vogdt zu Taben, die freyheit daselbst
hatt, soll er die Probstey zu Taben mit seiner Zugehöre,
undt darzu die arme Leuth daselbst beschirmen vor
gewalt, undt wäre es sach das fehdt halben oder anders,
einige Namen da gethan würdt, Es were Viehe oder anders,
soll alßdan der vorgen. Vogdt mit allen seinen besten
Vermögen uff seinen Zaum undt Kost nachfolgen drey
   tags

 

ARCH.MAX.XIII  Seite 212 [Fortsetzung]

tags langs der Namen undt sein best darzu thun die Nam
wiederzubringen undt zu beschütten,  undt were es sach daß
er länger den drey tags darumb müst auß sein, als dann
sollen der Abtt undt die Arme Leuthe, die Ihr gutt verlohren
hetten die Kost dem Vogdt helffen tragen. p.

 

[Anhang]

Einsetzung einiger Meyer und Scheffen

Im Jahr tausend fünff hundert achtzig und sieben
den elfften Septembris [11. September 1587] ungefehrlich zwischen acht und neun Uhren vormittags alß der Ehrwürdig in Gott  Vatter
undt Herr, Herr Reinerus Abtt der kayserlichen Pralaturen
zu St. Maximin, mein gnädiger Herr zu vorderst
der gantze Gemeindete zu Taben und Rodt in die Probstey
erfordern undt in dem Creutzgangs daselbst versamblen
auch durch Ihrer E. und G. Oberschultheisen Claudium
Musiel von Besingen
p. inhalt des Scheffenweistumbs
under anderen, nach der längde anzeigen und vorhalten
laßen, haben Ihre E undt G p. Stauden Thinnessen
zu Ihrem Grund Mayer, und Heinen Franzen zu einem
Scheffen des Hoffs Taben, und dan wiederumb denselben
Stauden Thinnesen undt Cehßen Arnolden zu Kerichen
Seheren erwählen, beyruffen, uff  und Annehmen,
folgendts in die Kirchen, Erstlich die erwählte Kirche Seheren
vor dem hohen Altar in beysein Ihrer Ehrwürden
und Gnaden p. auch der gantzer Gemeindte undt
Umbständ durch derselben Conventual dem Würdigen
undt Geistlichen Herrn Conradum Samianum Arlunensen
jetziger Zeit Probstes zu Taben alle undt yeden Articulen,
was frommen und Ehrbaren Seheneren zu thun
und zu laßen vermögs den Segenden gebührt vorständigs
und unterschiedlich verlaßen, und darnach
   den

 

ARCH.MAX.XIII  Seite 213 [Fortsetzung]

den gewohnlichen Eidt feierlich leisten lassen. p.

Folgendts aufs Befehl. wohlermeldts meines Ehrw. undt
gnädiger Herren, hatt vorgen. Ihrer Ehrw. und gnd.Schultheis
Claudius Musiel obgen. Stauden Thönissen und Heinen Frantzen, wiederum vurgenohmen undt dieselbigen  etwas
sie nuhm ihrVermöge ihrem Stand alß respectiv Meyer
undt Scheffen gleichfalß undt underschiedlich thun undt laßen
sollten offentlich gnughtsamb informiert undt erinnert,
darauff haben Sie undt ein Jeder Insonderheit Ihren
Ehrw. und gnd. alßbaldt angelobt undt folgends uff St.
Maximins Altar zu Taben in St. Quiriaci Kirche daselbst,
demselbigen also getrewlich nachzukommen undt zu geloben,
eines leiblichen Eidt zu Gott undt seinen Heiligen
geschworen. p. Dieses alles ist geschehen zu Taben uff
Jahr und Tags wie obstehet, in beysein undt gegenwertigkeit
der Ehrenhaften undt Vornehmen Jacoben Haußen
Metzlers undt Bürgers zu Trier, und Mattheißen Müleren
Meyer zu Mecheren, sampt anderen mehr. p.
Ware also underschrieben. Hta est Claudi Musiel
Undt seindt beyde obige stück nemblich des Scheffenweistums
undt einsetzung der Scheffen in einem kleinen Büchlein
under einer handt geschrieben, in Maximinisch Archivo
asservirt folgents stünde. Hta pro Copia Concordante p.
 

[Unterschrift] Martini Not... 1696....