Die Michaelskapelle gilt als das Wahrzeichen der Gemeinde Taben-Rodt und zugleich als einer der reizvollsten Aussichtspunkte mit Blick in das Saartal.
Kirchstrasse, St. Michaelskapelle, spätgotischer Putzbau, 2. Hälfte des 15.
Jahrhunderts. (vgl. Rheinland-Pfalz, Kulturelles Erbe, Nachrichtliches Verzeichnis der Kunstdenkmäler des Kreises Trier-Saarburg, Seite 42)
Die Sage: Weit über die Grenzen des bekannt ist die Sage von der Erbauung der Michaelskapelle:
Ein Ritter, so berichtet der Volksmund, befand sich auf der Flucht vor seinen Feinden, als sein Pferd plötzlich auf der Felsenhöhe stockte,
angesichts des gähnenden Abgrundes in das tiefe Tal der Saar. Bedrängt von seinen Feinden war seine Lage aussichtslos. In seiner Not sandte er ein
Stoßgebet zum hl. Michael und gelobte den Bau einer Kapelle, wenn ihm Hilfe zuteil würde. Entschlossen gab er seinem Pferd die Sporen und setzte todesmutig zum Sprung in die Fluten der Saar.
Verdutzt und hilflos mussten seine Feinde auf der Höhe zusehen, wie der Ritter unversehrt das andere Ufer erreichte. Der Gerettete hielt sein
Versprechen, baute an der Stelle seiner Rettung eine Kapelle, die er dem hl. Michael widmete und verbrachte den Rest seines Lebens als Mönch im Benediktinerkloster in Mettlach.
Besonders phantasievolle Besucher der Michaelskapelle können heute noch auf dem äußersten Felsvorsprung die kraftvollen Abdrücke der Pferdehufe erkennen, als es zum Sprung in die Saar ansetzte.![Michaelskapelle Taben-Rodt 2020 Michaelskapelle Taben-Rodt 2020](../../../Kirchengemeinde/ki_baudenkmal/ki_Kapelle/20210115_michaelskapelle_DSC06462-2_600er_meta.jpg)
Was die Geschichte dazu sagt: Die gotische Kapelle wurde in dem Zeitraum 1452 und 1482 unter dem Abt.
Antonius II (Drubin) vom Kloster St. Maximin in Trier als Friedhofskapelle erbaut. Im Schlußstein des Gewölbes ist das Wappen derer von Manderscheid
ausgeführt. Taben-Rodt gehörte über Jahrhunderte zum Herrschaftsbereich des Kloster St. Maximin und zur Herrschaft Freudenburg. Trotz erheblicher Zerstörungen unter der französischen Besatzung von 1794
und Beschädigungen in den letzten Kriegstagen des 2. Weltkrieges konnte die Michaelskapelle immer wieder restauriert werden.
Quellen: u.a. Verkehrs- und Verschönerungsverein Taben-Rodt
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