Vorwort zur ersten Auflage 2017
Mein Wohnort, der kleine Ort Taben-Rodt, hoch über dem westlichen Ufer der Saar, nahe der Grenze zu Frankreich und Luxemburg gelegen, zeigte über die
vergangenen Jahrhunderte ein stetiges Bevölkerungswachstum. Im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts wurde mit ca. 1.000 Ein wohnern (in Taben-Rodt und Hamm) der Maximalwert erreicht.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts führten jedoch Armut, wirtschaftliche Perspektivlosigkeit und überproportionales Bevölkerungswachstum zu einer,
für Taben-Rodt, einschneidenden Entwicklung: In einem Zeitraum von nur 50 Jahren verließen über 100 Einwohner
(ca. 20 % der damaligen Bevölkerung) ihren Wohnort (Taben, Rodt, Hamm) und suchten in Nordamerika ein „neues besseres Leben“. Heute, zu Beginn des 21. Jahrhunderts, ist die Erinnerung an
diese ausgewanderten Familien weitestgehend vergessen, lediglich einige wenige Fotos mit der Untertitelung Photograph Dubuque lassen vermuten, dass diese Aufnahmen von
Auswanderern aus der „Neuen Welt“ stammen könnten.
In diesem Buch wird der Versuch unternommen, eine möglichst vollständige Aufstellung aller
Ausgewanderten aus Taben, Rodt und Hamm zu erstellen und deren Geschichte aufzuzeigen. So wurden Schiffspassagen, erste Sesshaftigkeit in Nordamerika und die weiteren Entwicklungen anhand von
archivierten historischen Dokumenten (Passagierlisten, Unterlagen verschiedener US-Census-Befragungen, historische Karten u.a.) erforscht.
Meine langjährigen, durch Ahnenforschung und persönliche Besuche gewonnenen, Kontakte waren sehr
hilfreich. So fand meine Arbeit auch in den USA Interesse und einige „Nachkommen“ der Auswanderer sandten mir Fragmente ihrer Familiengeschichte, Stammbäume und Bildmaterial zu.
Besonders möchte ich hier Herrn Rev. Aloysius F. Schmitz (†) erwähnen. Nach einem brieflichen
Erstkontakt im Jahre 1982 tauschten wir immer wieder Informationen zur Ahnenforschung, insbesondere zum Stammbaum der Familie „KLEIN-HERBER“ aus. Bei seinen Besuchen, er sprach hervorragendes
Deutsch, in Taben-Rodt (1984, 1992), konnten wir uns auch persönlich kennenlernen. Ihm verdanke ich viele meiner Unterlagen und Kontakte. Er war es auch, der 1999 den Erstkontakt zu seiner „Cousine“ Carol Pfeiler (Dubuque, Iowa, USA) herstellte.
Auf Einladung von Carol (KLEIN-Nachfahre) und Louis Pfeiler
nahm ich mit meiner Familie am „KLEIN-Reunion“ (einem Familientreffen der Klein-Nachfahren) in Cuba City, Wisconsin am 9. Juli
2000 teil. Als Gastgeschenk überreichten wir einen 25-minütigen Film über Taben-Rodt, der den über 100 Teilnehmern des
Reunion erstmalig die Heimat ihrer Vorfahren in Wort und Bild nahebrachte und reges Interesse fand. Die dort geführten Gespräche führten in der Folge dazu, dass inzwischen mehrere „KLEIN-HERBER“-Nachkommen aus verschiedenen Teilen der USA und Kanada die Heimat ihrer „Vorfahren“, Taben-Rodt, besuchten.
Besonders erwähnen möchte ich auch Joe Schallan (Phoenix, Arizona, USA), Nachfahre von
„NAUMANN und GANSEMER“, mit dem ich mich seit 1996 über seine Tabener Vorfahren austausche und der mir ebenfalls zahlreiche Unterlagen und Fotos seiner USA-Vorfahren zusandte. Aber auch Dottisue Gansemer (Prince Albert, Illinois, USA), Shirley Hamilton (Saskatoon, Saskatchewan, Kanada), und Lauretta Sucoe, geb. Klein (†), Steve Fait (San Francisco, Kalifornien, USA), Ed Felten, Bruce
Klein (Lewiston, Minnesota, USA), Mary Manning Lovell, Frank Enyeart (Rolling Meadows, Illinois, USA) Robert Loch (Bettendorf/Balltown, Iowa, USA) und andere haben zum Gelingen beigetragen.
Auch die Gesellschaft für Geschichte in Dyersville (Dyersville Area Historical Society
) unterstützte diese Arbeit durch die Zusendung von Kopien von Unterlagen aus ihrem Archiv. Hierfür danke ich Frau Judy Weber, President of the Board
. Bei dem „Museum aan de Stroom“, Antwerpen bedanke ich mich für die freundliche Überlassung der Bilddokumente.
Meine Mitgliedschaften bei ancestry.com und familysearch.com
gestatteten mir den Zugriff auf viele Dokumente aus der damaligen Zeit. Besonders die Unterlagen der Volkszählungen (US-Census
-Unterlagen) waren sehr hilfreich um Wohnorte und Familienentwicklung zu verfolgen.
Taben-Rodt, im Mai 2017 Bernd Heinz
Vorwort zur zweiten Auflage 2022
Die 1. Auflage dieses Buches fand vielfach Interesse, welches auch durch die ganzseitige Berichterstattung mit dem Titel „Aufbruch ins Abenteuer neue Welt“ in den Tageszeitungen „Trierischer Volksfreund“ (5
.1.2018) und „Saarbrücker Zeitung“ (12.1.2018) geweckt wurde.
In dieser 2. Auflage befinden sich fünf bisher noch nicht dokumentierte Auswanderer, mit einem Bezug
auf Taben-Rodt. Die Recherche zu dem Pionier Peter Neuses (*1832 in Hamm), der vor dem Jahre 1859 nach Chicago auswanderte wurde durch Mark Neuse
(Alexandria, Virginia, USA), einen seiner Nachkommen, angeregt. Durch die Unterstützung von Leo Christen (California, Kentucky, USA) wurde
ich auf den Aufwanderer Peter Neises (*1842) und die Auswandererbrüder Johann (*1829 in Serrig) und Peter (*1853 in Serrig) Faha aufmerksam. Von Joseph Faha
(Maryland, New Jersey, USA) erhielt ich detailierte Informationen über Jacob Faha (*1814 in Freudenburg), der bereits 1841/42 auswanderte und ebenfalls in dieser 2. Auflage beschrieben ist.
Taben-Rodt, im April 2022 Bernd Heinz
Dritte Auflage 2024 (nur in englischer Sprache erhältlich)
Die neueren Forschungsergebnisse werden in einer 3. Auflage berücksichtigt. Ich freue mich sehr, dass diese erweiterte 3. Auflage komplett in englischer Sprache erscheint. Dies
verdanke ich Ben Weber, einem in den USA lebenden Ahenforscher. Er hat diese 3. Auflage für mich übersetzt. Vielen Dank dafür.
Schlussbemerkungen
Die Ausführungen im Buch „Tabener Auswanderer – Von Taben nach Amerika“ basieren auf einer
Vielzahl unterschiedlichster Quellen. Neben „amtlichen“ Unterlagen, wie den Erhebungen der US-Amerikanischen und Kanadischen Volksbefragungen (Census) oder den Daten der Einreisebehörde Castle
Garden, wurden auch viele „private“ Unterlagen, die in der Regel innerhalb der Familien schriftlich oder auch nur mündlich überliefert wurden, berücksichtigt.
Die oft ungenauen Altersangaben und die unterschiedlichen Schreibweisen von Vor- und Familiennamen,
die teilweise auch durch die Anglisierung bedingt sind, erschwerten die Recherche und erforderten eine ständige kritische Überprüfung der vorgefundenen Informationen. Ein durchgängiges Melderegister,
ähnlich des in Deutschland durch die Preußen 1876 eingeführten staatlichen Personenstandsregister, gab und gibt es bis heute nicht in den USA. Auch existieren in den USA keine kirchlichen Aufzeichnungen,
vergleichbar mit den in Deutschland seit Ende des 30jährigen Krieges üblichen Tauf-, Eheschließungs- und Sterberegister.
Durch einen permanenten Abgleich der vorgefundenen Informationen aus den verschiedensten Quellen,
habe ich versucht, sicherzustellen, dass die hier veröffentlichten Daten richtig sind. Trotz aller Sorgfalt kann ich nicht ausschließen, dass sich eventuell Fehler eingeschlichen haben. Sollten dem aufmerksamen
Leser Fehler oder auch Ungenauigkeiten auffallen, so bitte ich, mir diese Korrekturen zukommen zu lassen.
related topics / RELATED ISSUES
German Immigration in th 19th. Century US Immigration America’s German roots History of America Relations
Germans in America Chronology German Emigration in the United States German Immigration to New York German Immigration to Iowa German Immigration to Illinois German Immigration to Kentucky Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York
|