Maximiner Bannmühle in Rodt

 

NEU: Lesen Sie dazu auch den Beitrag “Die Maximiner Bannmühle in Rodt” im “Jahrbuch des Kreises Trier-Saarburg”, 2013, Seite 231ff.

 

Oder

Lesen Sie das neuerschienene Buch: Maximinische Pachtverträge im 16., 17. und 18. Jahrhundert in Taben-Rodt. (Preis 35 EURO; Anfrage per Email).

Geschichtliches zur Maximiner Bannmühle
in Rodt (heute Taben-Rodt):

Bereits im Urbar aus dem 12. Jahrhundert (vgl. Reiner Nolden, Urbar 1200) wird erwähnt, dass der Schultheiß von Taben vom Kloster St. Maximin u.a. sechs Denare aus der Mühle“ erhält und dass “ Es gibt dort eine Mühle [in Rodt], die eine Müdde Roggen liefert“.

Daraus kann m.E. geschlossen werden, dass bereits zu dieser frühen Zeit in Taben (oder in Rodt) ein Mühle bestanden hat. Im Jahre 1220 wird Rodt zum ersten Mal urkundlich erwähnt.

Gesicherte Erkenntnisse zur Mühle (Getreidemühle) erhalten wir aus folgenden Dokumenten

  • 1661   Verpachtung der Bannmühle bei Rodt, durch Abt  Maximinus von St. Maximin, Trier an Müller Michel und Frau Anna von Rodt, auf 24 Jahre.(Quelle: StBTr ARCH.MAX.XIII  Seite 127)

CIMG1481_mit_RadTranskription der Urkunde von 1661:

„20. Januar 1661 Die Eheleute Muhler Muchelen von Rodt undt Anna pachten von Abt Maximin die Mühle zu Rodt mit den dazugehörigen umfangreichen Grundstücken auf eine Laufzeit von 12 Jahren.

Die jährliche Pacht beträgt für die ersten 6 Jahre 13 Dahler und 2 Hühner, für die restlichen 6 Jahre einen zusätzlichen 1 Franken oder 4 Reichstahler. Sie haben die Mühle in einen aufrichtigen Stand zu setzen, den verfallenen Wasserlauf herzurichten und einen neuen Mühlstein zu beschaffen.

Dabei sollen die Unterthanen entsprechent mithelten.
Am Ende der Laufzeit ist alles schuldenfrei zu übergeben.“

 

Bild: Das Mühlrad befand sich an der linken Seite des gelben Gebäudes

  • :1673  Verpachtung des Bannmühle bei Rodt, durch Abt  Maximin von St. Maximin, Trier
              an Neises Friedrichs und Frau Margaretha von Rodt, auf 18 Jahre.
  • 1681  Verpachtung des Bannmühle bei Rodt, durch Abt  Alexander von St. Maximin, Trier
              an Neises Peter und Frau Susanna von Rodt, auf 9 Jahre
  • 1710  Verpachtung der Bannmühle bei Rodt, durch Abt Nicetius an Neises Peter und Frau Susanna von Rodt, auf 18 Jahre.
  • 1720 Verpachtung des Bannmühle bei Rodt, durch Abt  Nikolaus von St. Maximin, Trier
              an Michael Türck und Frau Susanna von Rodt, auf 9 Jahre.
  • 1738 Verpachtung des Bannmühle bei Rodt, durch Abt  Willibrord von St. Maximin, Trier
              an Michael Türck und Sohn von Rodt, auf 9 Jahre.
  • 1747  Verpachtung des Bannmühle bei Rodt, durch Abt  Willibrord von St. Maximin, Trier
              an Martin Türck und Anna von Rodt, auf 9 Jahre.
  • 1757  Verpachtung des Bannmühle bei Rodt, durch Abt Willibrord von St. Maximin, Trier
              an Merten Türck und Anna von Rodt, auf 3, 6, 9 Jahre.
  • 1765  Verpachtung des Bannmühle bei Rodt, durch Abt  Willibrord von St. Maximin, Trier
             an Johannes Türck von Rodt, auf 3, 6, 9 Jahre.
  • 1773 Verpachtung des Bannmühle bei Rodt durch Abt  Willibrord von St. Maximin, Trier
              an Johannes Türks Witwe Katharina geb. Buch von Rodt, auf 3, 6, 9 Jahre.
  • 1778 Grundsteinlegung der neuen Mühle in Rodt ?     Datum den Türportal des Hauses entnommen
    im 19 Jahrh. Einstellung des Mühlenbetriebs
  • 1939 Brand (6.1.) in den beiden Häusern, die die ehemaligen Bahnmühle in Rodt beherbergten

    Wirtschaftliche Aspekte: Der Müller der Bannmühle konnte aus dem Betrieb der Mühle sicherlich kein ausreichendes Einkommen erzielen. Die umfangreichen zur Mühle gehörigen, jeweils mitverpachteten Grundstücke zeigen einen zusätzliche landwirtschaftliche (neben-)Beschäftigung  des Müllers.

Bauliche Grundlagen:

Sollte bereits im 12. Jahrhundert eine Mühle bestanden haben, so ist davon auszugehen, daß es sich hierbei um eine unterschlächtige Mühle gehandelt haben dürfte, bei der das Wasser zum Antrieb unten an das Mühlrad herangeführt wurde.
Hierbei diente lediglich der durch das Wasser verursachte Anstoß als Energiequelle (Quelle: zeitreise) .

Um das Jahr 1350 wurden in Gebieten mit genügend Gefälle oberschächtige Mühlenräder eingesetzt. Hierbei wurde das Wasser oben auf das Wasserrad geführt. Diese Wasserräder haben dadurch, dass das Wasser nun zusätzlich durch sein Gewicht wirkt, einen höheren Wirkungsgrad. Dieser Wirkungsgrad ist um so größer je Mehr Wasser zur Verfügung steht und je größer/ Göher das Wasserrad ist.

tr-ortslage1822_rodt_mit MühlenkanalUm in Rodt diese Technik effizient einzusetzen war es erforderlich, den Zulauf des Wassers zu verändern. Mittels eines ca. 500 m langen Mühlenkanals (heute noch erkennbar) wurde dem Breimsbach bachaufwärts Wasser entnommen und von Süden durch den Mühlengarten oben auf das Mühlrad geführt. Um die Zulaufmenge (zumindest temporär) zu erhöhen, wurde ein Mühlenweiher angelegt, in dem das Wasser des Breimsbaches zusätzlich angestaut wurde.

Die Distriktbezeichnungen „Weiherwies“ und „Weiherfeld“ zeugen noch heute von dem Vorhandensein dieses Wasserspeichers.

Temporär konnte auch der Eschelsbach und das Wasser des Brembruchs in diesen Mühlenweiher umgeleitet werden, so dass möglich viel Wasser der Mühle zur Verfügung stand.

Das Ableiten von Wasser z.b. zum Bewässern von Wiesen war den Unterthanen in Taben und Rodt untersagt und unter Strafe gestellt.
Auszug aus dem Weistum von 1486 (Quelle: StBTr  1641/389):
Transkription: “Item weisen sie auch mit urtel [Urteil] und Recht das Wasser dem Abt und dem Hoff zu Taben zu , und soll man daß in die vorgen. Freyheit laufen lassen, und soll daß niemandt abkehren, und wäre es Sach, daß jemandts darin bruchlich wurde, und daß Wasser mit einander oder eins theils, viel oder wenigh abkehrt aufs der vorgen. Freyheit, also dick daß geschehe, also dick wäre der Mensch V [5] schill. bussen [fünf Schillinge Strafe] schulig, es wäre Man oder Frauen Kindt.“

Quellen:

  • Reiner Nolden: Das Maximiner Urbar, Eine Übersetzung, in „Landeskundliche Vierteljahresblätter“ Herausgegeben von der Gesellschaft für Nützliche Forschungen zu Trier, Jahrgang 46, 2000, Seite 70 ff.
  • Stadtbibliothek Trier  1641/389, Transkribiert
  • Stadtbibliothek Trier  ARCH.MAX.XIII  Seite 127
  • Ortschronik von Taben,

 

 

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